Des Teufels Butterfaß

Der Doost bei Wilchenreuth

- ein wildromantisches Tal mit vielen abgeschliffenen Granitfelsen -

Des Teufels Butterfass - Volkssage

Neustadt/WN. In seinem Brief vom 13. März 1863 teilte der Neustädter Nagelschmied Jacob Grader dem Oberpfälzer Forscher Franz Xaver von Schönwerth auch die nachfolgende Sage mit (im Original wiedergegeben):

„Eine kleine Stunde von hier, in Richtung Floß, liegt in einer engen Waldschlucht ein finsteres Gehölz. Wegen des tosenden Wassers, welches durch die Steinblöcke hinab stürzt, der Tost genannt. Es ist eine schauerlich-wild-romantische Wildnis. Es liegen Steinblöcke übereinander, dass man nicht anders durchkommen kann, als von einem Stein zum anderen zu springen. Eine solche Steinplatte liegt flach über den anderen, es kann etliche 20 Fuß im Durchmesser haben, es können sich leicht 30 Mann darunter verbergen, ich habe sie schon 2 mal gesehen, weil unsere Landwehrkompanie öfter Streifzüge dahin machen musste; einige Kameraden sind hineingekrochen und haben sich überzeugt davon. Nicht weit davon ist des Teufels Butterfass in einen Stein ausgehöhlt, nebst einer Schüssel, worauf eine Rühre Butter liegt, auch von Stein.

Wegen des Teufels Butterfass gehen verschiedene Sagen, aber ich kann auf keinen rechten Grund kommen, einige wollen es auf die Zeit der Verbreitung des Christentums zurückführen; und einige behaupten, dass es vor etwa hundert Jahren geschehen sein soll, dass der Teufel in Gestalt eines Jägers mit einer Magd von Dingoldsreut zu tun gehabt hätte, welche alle Tage in der Nähe des Wäldchens Gras geholt hätte. Und der Teufel hätte alle Tage auf offenem Felde die Kühe gemolken, nur dem Hirten die seinigen nicht, weil dieser seinen Kühen etwas geweihtes gegeben habe, und davon Butter gemacht.“

 
   
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