Das verräterische Hirtenpfeiflein

 

Das verräterische Hirtenpfeiflein
Eine Geschichte aus der Zeit des 30jährigen Krieges (1618 – 1648)

Neustadt/WN. Bei der „Hohen Linde“, ½ Wegstunde von Altenstadt entfernt, standen zu Anfang des dreißigjährigen Krieges drei Bauernhöfe, Konhof genannt. Obwohl die Schweden Altenstadt schon schwer heimgesucht hatten, war das nahe Konhof noch verschont geblieben, weil ein Wald wie eine schützende Mauer dazwischen stand.

Da verirrten sich gegen Ende des Krieges schwedische Reiter im Rabenholz. Nach langem Wegsuchen hörten sie plötzlich eine Hirtenflöte. Bald fanden sie auch den Hirten. Es war ein Bub, den sein Vater mit dem Vieh auf eine Waldwiese geschickt hatte, damit es vor den Schweden verborgen bliebe. Dem Hirten hatte der Vater streng verboten, auf seiner Flöte zu blasen.

Nun musste der unglückliche Musikant sein Vieh vor den Schweden her zum elterlichen Hofe treiben. Beutelüstern folgten ihm die Reiter. Bei der Siedlung angekommen, stürzte sich die wilde Horde plündernd und raubend auf die noch unversehrten Höfe. Wer sich wehrte, wurde am Hoftor aufgehängt oder an die Scheunenbretter genagelt. Zuletzt zündeten die Schweden die Höfe an und ritten davon. Von der Siedlung ist nichts als der Name erhalten geblieben.

 

   
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