Evangelisch Lutherische Kirche

 

Evangelische Gemeinde und Martin-Luther-Kirche

Die evangelische Gemeinde in Neustadt kann leider keine historisch wertvollen Bauten vorweisen, verdient es aber, an dieser Stelle besonders erwähnt zu werden.
Viele Neustädter werden die Lobkowitzer Fürstin Augusta-Sophie vom Namen her kennen. Ihr Ehemann, Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowitz, ein bedeutender und mächtiger Mann am Hofe des Kaisers Leopold in Wien, war katholisch. Seine Ehefrau aber bekannte sich aus voller innerer Überzeugung zum protestantischen Glauben. Selbst Jesuiten, die sie vom katholischen Glauben überzeugen sollten, sowie der Übertritt einiger ihrer Familienmitglieder konnten sie von ihrem Glauben nicht abbringen.
Wenzel Eusebius respektierte diese Glaubenshaltung seiner Ehefrau und beeinflusste sie diesbezüglich nicht. Im Nachbarhaus vom Alten Schloß richtete sie sich eine kleine Kapelle ein und pflegte hier ihren Glauben, unterstützt von einem evangelischen Geistlichen aus Floß.
Bemerkenswert erscheint noch folgende Tatsache: Die Fürstin selbst stickte dem katholischen Geistlichen in Neustadt ein Messgewand. Dies beweist, welch gutes Klima in der Stadt im 17. Jahrhundert herrschte, einer Zeit, in der die Wirren des 30jährigen Krieges noch nicht vergessen waren.

Die evangelische Gemeinde hat im Jahr 1975 im Felixgebiet eine neue Martin-Luther-Kirche errichtet. Sie wurde nach modernen Gesichtspunkten erbaut, kann sich aber mit ihrer Innenausstattung sehen lassen. Hier war wieder einmal, wie zu guten alten Zeiten in den katholischen Neustädter Kirchen, ein Neustädter für die Innenausstattung verantwortlich. Friedrich Karg ist der Künstler, der aus Holz die sehenswerten Schnitzereien erstellt hat. Eine Besichtigung lohnt sich, handelt es sich dabei doch um ein Meisterwerk, um das uns sicherlich in einigen Jahren oder Jahrzehnten viele beneiden werden.

   
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